Battlefield V Review

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Battlefield V Review
Battlefield V Review
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Wir haben die letzten Wochen auf den virtuellen Schlachtfeldern verbracht und verraten euch, wie wir uns auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges geschlagen haben. Wir wünschen viel Spaß bei unserer Battlefield V Review.

Battlefield V Review

Auf vier Geschichten und einen Prolog reduziert, verfolgen die War Stories von Battlefield V im Grunde ein nobles Ziel: Die unbekannte Seite des Zweiten Weltkriegs in den Mittelpunkt zu rücken. Statt also die Landung in der Normandie, Stalingrad oder El Alamein zu thematisieren, spielst du in Battlefield V als Mitglied des norwegischen Widerstands, bist als Kämpfer des britischen Geheimdienstes hinter feindlichen Linien in Afrika unterwegs, verteidigst mit senegalesischen Kolonialtruppen ein Land und kämpfst als Peter Müller, den Kommandanten eines deutschen Tiger-Panzers durch eine fiktive Stadt im Rheinland, die von den Alliierten befreit wird.

Battlefield V Review

Allerdings bleibt von der vorhandenen Atmosphäre nur noch wenig übrig. Die starken Charaktere, Motive und Geschichten werden in diesem Fall erstickt durch das Shooter-Gameplay. Battlefield V gelingt es in diesem Fall nicht, das Tempo zu drosseln, um ruhige Momente zu kreieren. Stattdessen bleibt Gewalt die einzige Lösung. Und auch die Prämisse, dass es sich bei den Hauptfiguren um normale Menschen handelt, bröselt sobald wir uns mit der jungen Solveigh geradezu mühelos durch Lager der Wehrmacht meucheln.

Deswegen gehen wir auch gar nicht weiter auf den Singleplayer in Battlefield V ein und konzentrieren uns jetzt auf den Multiplayer.

Kernstück ist auch bei Battlefield V der Eroberungs-Modus. Dieser ist seit dem ersten Serienteil Battlefield 1942 nicht aus der Reihe wegzudenken und schickt euch in der aktuellen Fassung mit bis zu 63 anderen Spielern in den Kampf um die Vorherrschaft auf einer Karte. Diese erreicht ihr, indem ihr Knotenpunkte einnehmt und feindliche Soldaten eliminiert.

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Die beiden Teams starten mit jeweils 600 Punkten. Je mehr Flaggen sich in eurem Besitz befinden, umso schneller verringern sich die Tickets der Gegner. Zudem zieht jeder Kill ihnen einen weiteren Punkt ab. Um zum Sieg zu kommen müsst ihr also unbedingt im Team spielen und auf Rückeroberungen und andere Geschehnisse auf der Map reagieren. Teamplay ist also wichtiger als in den ( aus meiner Sicht ) vorherigen Battlefield-Teilen.

Statt wie in vorherigen Teilen recht sinnlos herumzustehen, heben wir in Battlefield V Schützengräben aus, vernageln Fenster und machen uns und die Position für den anstehenden feindlichen Ansturm flott.
Ein weiterer wichtiger Effekt des Bau-Systems: Zerstörte Deckung lässt sich teilweise wieder zurückbringen, was vor allem im späteren Verlauf der Matches essenziell sein kann. Denn dank Panzergranaten, V1-Raketen und Bomberangriffen steht auf den Maps schnell kein Stein mehr auf dem anderen und Fußsoldaten finden sich schutzlos auf freier Fläche wieder. Während in den Vorgängern dann ein Gebiet zum Paradies für Panzer oder Sniper und quasi unspielbar für Infanteristen wurde, stampfen wir uns in Battlefield V einfach neue Verstecke aus dem Boden. Auf diese Weise bleiben die Maps selbst nach intensivem Sprengwaffengebrauch gut ausbalanciert.


Generell sind die Maps eines der absoluten Highlights von Battlefield V. Jede der neun Karten ist liebevoll gestaltet und strotzt nur so vor atmosphärischen Details: Von den rauchenden Trümmern Rotterdams bis hin zu den in sattem Gelb leuchtenden Feldern von Arras in Frankreich – hier wirkt alles wunderbar stimmig und sieht einfach atemberaubend gut aus.
Aber wir kämpfen uns nicht nur als Infanterist durch die Schlachtfelder, sondern bahnen uns auch den Weg mit schweren Geschütz durch die Landschaft. Ist der Panzer beschädigt, können wir ihn zwar wie im Vorgänger von innen wieder reparieren, aber nicht vollständig. Genau wie Infanteristen bei schweren Verletzungen sind wir auch mit Fahrzeugen auf unsere Teamkameraden oder Versorgungsstationen angewiesen, um Lebensleiste und Munition wieder komplett aufzufüllen. Alles in allem spielen sich die Panzer in Battlefield V anspruchsvoller als in den Vorgängern.

Alles in einem macht Battlefield V einen soliden Eindruck. Macht uns auf der einen Seite das etwas misslungene Balancing sorgen, so begeistern uns umso mehr die spannenden Schlachten. Im Gegensatz zu den Vorgängern sind zukünftige Inhalte kostenlos und Teil des Live-Game-Service, genannt Tides of War. Dieser Service ist in mehrere Kapitel unterteilt, die ähnlich wie Seasons aufgebaut sind. Sie bilden einen thematischen Rahmen, in dem regelmäßig neue Karten, Waffen und Modi erscheinen. Zudem sind wöchentliche
Events und Aufgaben geplant, die exklusive Belohnungen versprechen. Unsere Meinung: Battlefield V hat das Potenzial durch seine Inhalte und motivierende Schlachten ständig zu wachsen. Also: Bitte versaut es nicht EA/DICE!




Gut

  • Sehr gute Steuerung
  • Intensive Feuergefechte
  • Abwechslungsreiche Einsatzgebiete
  • Beeindruckende Explosionen
  • Fantastische Effekte
  • Wuchtige Soundeffekte
  • Viel freizuschalten (Waffen, Medaillen, Gadgets)
  • Gegnerortung durch Gehör sehr gut möglich
  • Bombastische Soundkulisse
  • Bau-System als taktische Komponente

Schlecht

  • Einige Maps für Camper optimal
  • Seltsame Animationen
  • Grand Operations gelegentlich unspielbar
  • Mit fremden Squad auf Messers Schneide
9

Großartig

Retro Fan, der von seiner Freunde als offen und nett bezeichnet wird. Sein Talent liegt im kommunikativen Bereich und konstruktiver Kritik ist er nicht abgeneigt