Mit EA Sports PGA Tour wagt sich Electronic Arts seit langem mal wieder auf das gepflegte Grün verschiedener Golfanlagen. Ganze acht Jahre, nachdem die Golf-Simulation mit Tiger Woods und Rory McIlroy zum bisher letzten Mal das Licht der Welt erblickte, hat uns EA mit einem Testmuster der Xbox Series X/S ausgestattet. Wir haben uns auf den Platz gestellt und versucht, unser Handicap zu verbessern. Ob dies geklappt hat, lest Ihr in unserem Test.
Das Spiel glänzt zunächst einmal mit vielen Lizenzen. Im Spiel enthalten sind das Masters Tournament, die PGA Championship, die U.S. Open Championship und die The Open Championship. Das Spiel bietet zunächst 30 Plätze, die mit Hilfe von Drohnentechnologie sehr realitätsnah abgebildet worden sind. Da ich persönlich noch nie auf einem dieser Plätze gestanden habe, glaube ich es einfach mal. Die Golfplätze sind detailreich, die Animationen flüssig und die Golfspieler nah an der Realität. Einzig die Zuschauer wirken hier und da zu generisch und einzelne Reaktionen passen nicht hundertprozentig zum eigentlichen Spielverlauf. Dies sollte aber nur eine Randnotiz im Allgemeinen bleiben.
Die Steuerung dürfte sowohl Einsteiger wie auch Fortgeschrittene ansprechen. Vor dem Schlag lässt sich unter anderem auswählen, welchen Schläger man benutzen will, welche der insgesamt 20 Schlagtechniken zum Einsatz kommen und an welcher Stelle der Ball getroffen werden soll. Golfexperten können dadurch lange an ihrem perfekten Schwung feilen. Jetzt kommt aber die gute Nachricht für alle Gelegenheitsspieler: notwendig ist das nämlich nicht. Wer einfach nur unkompliziert ein paar Bälle schlagen möchte, kann die vorgeschlagene Einstellung wählen. Der Golfschlag wird ausgeführt, indem man mit dem Stick nach hinten ausholt und diesen dann (möglichst gerade) nach vorne durchschwingt. Das Timing spielt dabei eine wichtige Rolle, was aber nach dem einen oder anderen Übungsschlag kein Problem mehr darstellen sollte.
Man kann abgesehen von einigen Profigolfern auch seinen eigenen Charakter erstellen. Diesen leveln wir wie in einem Rollenspiel gezielt auf. Da man sich dadurch nicht in ein gemachtes Nest setzen kann, müssen wir dann auch mit dem einen oder anderen Defizit rechnen. Wir lernen ja noch und werten gezielt unsere Attribute auf. Ein lockerer Turniersieg sieht anders aus.
Im Karrieremodus müssen wir uns erst für die PGA Tour durch Amateur-Runden qualifizieren. Die Coaching Academy hilft dabei ein wenig, die verschiedenen Typen von Schlägen zu differenzieren. Aber es ist vor allem unsere Erfahrung, die uns später je nach Situation entscheiden lässt, mit welchem Schläger und welcher Art von Schlag wir am weitesten kommen.
Wenn man den Karrieremodus links liegen lassen möchte, kommt jetzt für alle anderen das Herzstück von EA Sports PGA Tour. Schnelle Partien mit Freunden auf der Couch oder online warten auf uns, die stundenlangen Spaß oder Frust für uns bereithalten. Und wie heutzutage üblich, dürfen wir eine InGame-Währung freispielen oder durch echtes Geld kosmetische Items freischalten.
Golfsimulationen hatten schon immer etwas in mir geweckt. Der Ehrgeiz fing schon früh auf dem Amiga 500 an und bleibt auf modernen Konsolen immer noch bestehen. Natürlich wird man hier und dort belächelt und gefragt, was daran so interessant sei. Selbst im Fernsehen schaue ich immer wieder gerne zu, höre den Wind, die Vögel und den dazugehörigen ruhigen Kommentator. Besser einschlafen kann man dabei nicht? Stimmt! Aber genau das fasziniert mich am Golfspielen an Konsole oder PC. Wie kann man sonst einen Sport spielen, indem man in aller Ruhe zum nächsten Schritt gehen kann und sich freut, besser zu sein als alle anderen? EA Sports PGA Tour hat es geschafft, mich wieder zu fesseln und freue mich im nächsten Schritt, mich mit meinen Kollegen auf die Couch zu setzen und das Turnierbuch zu schreiben.