Madden NFL 16 Review

Game Reviews PS4 Xbox One
Madden NFL 16 Review
Madden NFL 16
Publisher:Developer:Release-Datum:USK:

Das Spiel wurde von EA Tiburon in Orlando (Florida) entwickelt und erschien am 27. August 2015 für Xbox One und PlayStation 4. Es verspricht neue Möglichkeiten und eine innovative Steuerung für Duelle in der Luft. Der brandneue „Draft Champions“-Modus erweitert Madden NFL 16 um eine Fantasie-Erfahrung und soll die Playmaker-Fähigkeiten der Spieler testen – sowohl beim Aufbau des Teams an der Planungstafel als auch auf dem Platz. Fans erhalten auch neue Playmaking-Tools für Quarterbacks, Receiver und Defender an die Hand, wodurch neue Möglichkeiten beim Passspiel entstehen. Was dieses Spiel noch alles drauf hat und wie es sich beim Testen angefühlt hat, erfahrt ihr in unserem Review.

Madden NFL 16 Review
Eines soll vorweg gesagt werden: Madden NFL 16 ist auf keinen Fall nur ein weiteres Kader-Update. Die Kernspielmechaniken, die den jährlichen American Football-Franchise eher in einem Simulationsspiel verwandelt haben, wurden enorm verändert. Interessante neue Erweiterungen verändern die Art des Werfens und Empfangens und ermöglichen es, in einer sinnvollen und erfrischenden Art und Weise zu spielen. Damit ist Madden NFL 16 eines der besten Madden-Spiele der letzten Jahre.

Aufbauend auf die letztjährigen Verbesserungen in der Defensive wurde der Fokus dieses Jahr auf das Passspiel gelegt. Dem Receiver wurden neue Playmaking-Tools hinzugefügt, die es euch erlauben den Ball genauso wie ihr es wollt zu fangen. Zum Beispiel wenn euer Receiver eng von einem Defender geblockt wird, der direkt den Ball bewacht, könnt ihr die „aggressiven Catches“ Taste (Y-Taste/Dreieck-Taste nach dem Pass gedrückt gehalten) verwenden, um eine All-out, Highlight Reel-Art des Catchens zu versuchen.

Wenn euer Mann weit offen gelassen wird, könnt ihr die „Ballbesitz-Catch“ Option verwenden, um den Ball im Lauf zu ergattern und somit die Menge an Yards, die Ihr gewinnen könnt, zu maximieren. Wenn ihr nicht sicher seid, welche Option am nützlichsten wäre, blinkt eine Taste über dem Kopf euren Receivers, so dass ihr mit der Nutzung dieser handlichen neuen Funktionen sofort loslegen könnt.

Madden NFL 16 Review Gameplay

Um nicht sagen zu können, dass es keine Beteiligung an der Entscheidungsfindung gibt, hat auch diese wie jede andere Option Nachteile. Es ist wichtig, mit der Nutzung der aggressiven Catch-Option nicht zu übertreiben, sonst ist euer Receiver großen Hits schutzlos ausgeliefert. Obwohl die Ballbesitz-Catches-Option als die sicherste Option erscheint, haben Verteidiger tatsächlich eine bessere Chance den Ball abzuschneiden und ihn abzufangen. Alles in allem sind diese Catch-Optionen ein Hauch frischer Wind im Franchise.

Zusätzlich zu den neuen Receiver-Mechaniken wurden auch die Quarterbacks mit ein paar neuen Tools ausgestattet. Diese können nun versuchen, einen Pass durch doppeltes Antippen des Symbols eures Receivers auszuführen. Diese sind gut um genug Luft unter dem Ball zu kriegen, um ihn über den Kopf eines Linebackers zu bekommen, aber nicht genug, um die Sicherheit zu haben, um ihn auch tatsächlich zu bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=S-lVnRlFepg
Einige der neuen Passing-Mechaniken waren für mich schwerer zu erlernen als die anderen Mechaniken. Ihr könnt nun wählen, ob ihr den Ball hoch oder niedrig haben wollt, indem ihr eine Schulter-Taste gedrückt haltet und dabei euer Ziel selektiert, dem ihr den Ball zu werfen wollt. Ihr müsst jedoch bereits nach dem Snap über so viele Dinge gleichzeitig nachdenken, dass sich im ersten Augenblick alles zu viel anfühlt.

Ihr müsst das Pocket („Tasche“ welche von den Offense-Line-Spielern gebildet wird um den Quarterback bei Passversuchen vor den Attacken der Verteidiger abzuschirmen) im Auge behalten, um sicherzustellen, dass diese nicht attackiert wird. Die Receiver beobachten, um zu sehen wann sie offen sind und abzuschätzen, wie stark ihr den Ball innerhalb von ein paar Sekunden werfen müsst. Ich war unendlich glücklich als ich das endlich herausgefunden hatte und auch schaffte.

Madden NFL 16 Review Gameplay

Quarterbacks und Receivers sind nicht die Einzigen, die mit neuen Tools ausgestattet worden sind. Defensive Backs können nun entscheiden, ob sie den Ball selbst spielen oder den Empfänger anspielen. Wie die neuen Fangmechaniken gibt es zu jedem dieser Tools Chance / Risiko. Den Ball selbst zu spielen bietet den optimalen Weg, um den Ball in einem Versuch abzufangen oder den Pass abzubrechen. Wenn jedoch euer Verteidiger nicht auf seiner Position ist, werdet ihr wahrscheinlich die Gelegenheit verpassen, Tackle (Aktion der Defense, bei welcher der im Ballbesitz befindliche Spieler der gegnerischen Mannschaft festgehalten bzw. zu Boden gebracht wird) ausführen zu können. Den Empfänger anzuspielen hat den umgekehrten Effekt. Anstatt eine Interception (Abfangen des Footballs aus der Luft, wodurch die verteidigende Mannschaft das Angriffsrecht erhält) zu versuchen, wird euer Verteidiger zusehen, ob er den Ball entfernen kann. Die Chance für ein großes Spiel wird so geringer, aber es ist praktisch garantiert, dass der Tackle gemacht wird.

Zusätzlich zu den neuen Gameplay-Mechaniken führt Madden NFL 16 einen brandneuen Spielmodus namens „Draft Champions“ ein. Im Verlauf der 15 Runden habt ihr nun die Wahl zwischen einem von drei Spielern, die jeweils an einer anderen Position spielen, welche ihr wahrscheinlich unbedingt füllen wollt. Nachdem der Draft vorbei ist könnt ihr entweder gegen den Computer spielen oder mit eurem Team online an einem schnellen Single Elimination-Turnier teilnehmen.

Mit dem „Connected Franchise“-Modus verhält es sich ähnlich. Die einzige nennenswerte Ergänzung sind die sich dynamisch ändernden Antriebsziele, in denen die Spieler mit Dingen wie dem Aufnehmen von mehreren First Downs auf einmal oder Abschluss von Drive-Pässen konfrontiert werden. Wenn ihr fertig seid wird euer Team ein Bonus-XP und Selbstvertrauen-Boost erhalten und es gibt ein ziemlich realistisches Gefühl des Veränderungsschwungs.




Madden Ultimate Team gefüllt mit Mikrotransaktionen kehrt auch weitgehend unverändert zurück und fühlt sich immer noch ein wenig grob an. Aber die neuen „ultimativen Momente“, in denen euer MUT -Team mit mundgerechten Herausforderungen konfrontiert werden, die euch in bestimmte Situationen bringen, in denen andere Teams bereits waren, ist eine Möglichkeit um schnell Karten und Münzen zu verdienen. Mir gefiel die Nachinszinierung des Torlinienfehlers am Ende des letztjährigen Super Bowls ganz besonders.

In Bezug auf die Präsentation von Madden 16 kann gesagt werden, dass die Grafik gestochen scharf ist, trotz der Tatsache, dass ein Großteil davon vom Vorgänger übernommen wurde. Aber der Zusatz von grafischen Überlagerungen auf dem Feld, wie Live-Statistiken und Full-Motion-Video-Anzeigen dank neuer innovativer Spielfeld-Kameras, sowie die Rückkehr der lizenzierten Musik sind ein netter Bonus. Leider sind die Kommentatoren-Dialoge immer noch langweilig und nicht synchron. Gott sei Dank funktioniert das Online-Spiel auf die Art und Weise wie es sein sollte, abgesehen von ein paar wenigen Störungen.

Fazit: Madden NFL 16 ändert die Art und Weise wie ihr dieses Spiel spielt. Der Risiko-/Belohnung-Fang und das neue Passverteidigungssystem fügen einen Grad an Realismus hinzu, den es im Franchise bisher so noch nicht gab. Ihr könnt den Ball ziemlich präzise fangen und werfen, ganz so wie ihr wollt und es fühlt sich einfach großartig an. Hinzu kommt, dass Draft Champions möglicherweise der neue Spielmodus ist, auf den wir immer gewartet haben.

Gut

  • Passspiel verbessert
  • Risiko & Belohnung verstärkt
  • Erweiterte Pass-Verteidigung
  • Draft Champions Spaßfaktor

Schlecht

  • Kommentatoren-Dialoge langweilig
  • Manchmal kompliziert zu bedienen
8.4

Sehr gut

Unser CEO verbrachte seine Kindheit mit Commodore 64, SNES, Gameboy und Sega Mega Drive. Seine Begeisterung für IT und Technik ist von früh an nicht zu stoppen gewesen. In seiner Freizeit dreht er Cosplay-Videos für TVGC, die auf www.rezata.de zu sehen sind. Das Thema Gaming-Inklusion von Menschen mit Behinderung wurde von ihm ins Leben gerufen, da er selbst an Muskeldystrophie erkrankt ist.