Zum ersten Mal in der Lost Planet Reihe wurde das Spiel in einem westlichen Studio entwickelt. Der Name Spark Unlimited ist vielen durch Spiele wie Turning Point oder Call of Duty Finest Hour bekannt. Doch was können wir von Lost Planet 3 erwarten? Der deutsche Sommer neigt sich dem Ende zu, auch wenn sich manche fragen, welcher Sommer denn damit gemeint ist. Passend zur etwas kühleren Jahreszeit brachte Capcom endlich Lost Planet 3 auf den Markt. Im Gegensatz zum zweiten Teil, finden wir uns nun auf einem Eisplaneten wieder. Die Story beginnt in der Gegenwart, während man anfänglich im Spiel die Vergangenheit nochmal durchlebt. Die Ereignisse spielen lange vor dem ersten Teil, so bekommen alle Interessierten die Chance die ganze Geschichte kennenzulernen. Und wer den ersten Teil nicht gespielt hat, wird spätestens nach Lost Planet 3 Lust bekommen und dies schnellstmöglich nachholen. Ihr beginnt das Spiel als Jim Payton, ein Mechaniker von der Erde. Er hat einen Job auf dem Eisplaneten E.D.N. III angenommen, um für seine Familie sorgen zu können, da die Auftragslage auf der Erde nicht besonders gut ist. Schnell wird Jim zum „Jungen für alles“ und erhält am laufenden Band Aufträge – was gut für euch ist -. Energie ist leider ein teures Gut und so müsst ihr haufenweise davon sammeln. Diese wird aus Akridenblut gewonnen, je mehr ihr also tötet, desto mehr „Vermögen“ habt ihr. Klingt erstmal etwas bizarr und ist es auch. Um auf dem E.D.N. III zu überleben steht euch ein großes, aber dennoch übersichtliches Waffenarsenal zur Verfügung. Ihr könnt auf der Station in einem Laden Upgrades gegen T-Energie tauschen und eure Waffen immer mehr verbessern oder auch neue dazu gewinnen. Doch die T-Energie ist viel mehr als eine Energiequelle, sie macht erst das Überleben im Eis möglich. Schade nur, dass ihr nur gleichzeitig zwei große Waffen und eine Pistole tragen könnt. Was wenig klingt, ist aber für den Spielverlauf total ausreichend. Während des Spiels bewegt ihr euch entweder frei oder reist mit eurem Mech – einem riesigen Roboter – auf den Planeten umher. Das erste Mal dürft ihr den Mech aus der Egoperspektive steuern – der Versuch, ein bisschen Abwechslung ins Spiel zu bringen und sich von der Masse zu unterscheiden -. Damit euch da drin nicht zu langweilig wird und um die längeren Reisen zu überbrücken, wurde dort eine Art Musikplayer integriert. Dank eurer Frau dürft ihr euch ein paar Stücke anhören, die euch an zu Hause erinnern sollen. Praktisch ist das eure Munition sobald ihr in euren Mech steigt, wieder automatisch aufgefüllt wird. So geht euch nur in den seltensten Fällen alle Kugeln aus. Falls es doch schon mal passiert greift ihr zu eurer Pistole, denn diese bietet euch unendliche Munition. Und diese braucht ihr, denn es warten extrem viele Gegner auf euch. Meistens fangt ihr mit ein paar kleinen an und arbeitet euch zu einem 100x so großen Akriden hoch. Auf Dauer erscheint es aber anstrengend, denn die Schar von kleinen und großen Viechern ist beachtlich und leider auch etwas nervig. Doch neben den Kämpfen wartet auch eine spannende Story auf euch. Im Laufe des Spieles tastet ihr euch langsam – und wenn ich sage langsam, dann meine ich auch langsam – an ein Geheimnis um den Konzern NEVEC bei dem ihr arbeitet und die Geschichte des Planeten heran. Wer die ersten beiden Teile schon kennt, der weiß natürlich von Anfang an, dass dem Konzern nicht zu trauen ist. Ein Glück, dass die Story wirklich fesselnd ist und man mit dem Charakter Jim mitfiebern kann. Es ist möglich, dass sich diese ein bisschen in die Länge zieht, doch sie ist nicht so flach, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Ein großer Pluspunkt für das Spiel, auch wenn das Ganze manchmal etwas flach rüber kommt.
Doch was wäre ein Spiel ohne Atmosphäre? Lost Planet 3 spielt auf einem fremden Planeten im Eis und da möchte man natürlich wunderbare Landschaften und Stürme sehen und erleben. Doch leider nehmen einem die Stürme viel vom Sichtfeld weg. Sobald man aus seinem Mech steigt, kann man aber die Umgebung bewundern. Bewundern ist hier das richtige Wort, denn die Landschaften sind wirklich bis ins Detail durchdacht und einfach schön anzuschauen – auch wenn einem der Atem, von der Kälte zu stocken beginnt -. Manchmal wundert man sich aber doch etwas über den Protagonisten. Es ist wirklich kalt und Jim trägt weder eine Kopf- noch Mundbedeckung. Natürlich erklärt er während des Spieles wieso er es nicht tut, aber genau diese kleinen „Fehler“ nehmen dem Ganzen die Atmosphäre, die das Spiel dringend benötigt. Am Ende ist nicht alles schwarz und weiß, sondern blau und weiß. <img src=“ width=“590″ height=“393″>Was leider auch etwas zu kurz gekommen ist, ist der gewohnte Coop-Modus – es gibt nämlich keinen! -. Doch der Fehler wurde schnell eingesehen und so wird nun an einem Update gearbeitet, welches einen Coop-Modus beinhaltet. Ob dies allerdings auch für die Konsolenspieler jemals möglich sein wird, ist noch fraglich. Es bleibt aber zu hoffen!
Von Karolina Przybylska