Injustice 2 Review

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Injustice 2 Review
Injustice 2 Review
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Wenn Superhelden aus der Reihe tanzen und die ganze Welt in Schutt und Asche legen, ist es Zeit für Injustice 2 und unser kritisches Auge.

Wahnsinn, nachdem mit Injustice: Gods among us vor gefühlt einer halben Ewigkeit die Messlatte in Sachen Super Hero Brawler sehr weit nach oben gelegt wurde, setzt der Nachfolger nochmals einen drauf. Die Netherrealm Studios, bekannt für die erfolgreiche Mortal Kombat-Serie, setzt neue Akzente in ihrem Lieblingsgenre, dem Beat ’em Up. Waren Beat ’em Ups früher eher stumpfe Hau-drauf-renn-weg-Titel, deren Story sich auf zwei Screens am Ende des Story Modus beschränkte, kommt Injustice 2 als opulent inszenierter Bombast daher. Fast könnte man hier von einer filmischen Immersion reden, hätte man keinen Controller in der Hand. Und was soll ich sagen, mir gefällt Injustice 2 um längen besser als so mancher Superhelden-Film.

Die Story wird so fulminant wie erwachsen präsentiert, dass es eine Freude ist. Das Alien Brainiac hat sich dazu entschlossen, das Universum einfach nur platt zu machen. Als nächstes Ziel auf der Eroberungsliste steht die Erde. Da Brainiac nicht nur ein kleiner Hänfling ist, dem man mit Batmobil und Elektropeitsche in seine Schranken weisen kann, sind die guten Helden dazu verdammt, Entscheidungen zu treffen, bei denen nicht mehr genau klar ist, wer nun gut oder böse ist. Die Schlacht beginnt.

Superhelden und ihre Outfits sind eine Hit- oder Miss-Geschichte. Die einen lieben die alten trashigen Outfits und verpönen die neu interpretierten Anzüge, während andere Comic-Fans eher von den neuen Kostümen angesprochen werden. Injustice schafft hier den gut funktionierenden Mittelweg. Auf allzu kitschige und kindische Kostüme wird zu Gunsten der Präsentation für Erwachsene glücklicherweise verzichtet. Dadurch entsteht ein authentisches und glaubwürdiges Szenario.

Die Spielmechanik von Injustice 2 ist sehr gut und unterscheidet sich nicht von der Steuerung des Vorgängers. Dabei geht das Kämpfen selbst für Spieler, die mit Kombos nicht klarkommen, sehr einfach von der Hand. Die Steuerung ist recht intuitiv gehalten und erinnert an Arcade-Klassiker aus alten Zeiten, die mit minimalen Steuerungsgrundlagen hervorragendes Gameplay zaubern konnten.

Was die X-Ray-Moves in Mortal Kombat sind, sind in Injustice 2 die Super-Attacken. Diese werden ausgeführt, sobald das Power Meter gefüllt ist. Diese Angriffe, sofern sie nicht geblockt werden, werden in kurzen Cutscenes präsentiert, in denen der Gegner nach Strich und Faden verkloppt wird, als ob es keinen Morgen gäbe. Jede dieser Super-Attacken ist natürlich glaubhaft dem jeweiligen Charakter angepasst. Auch ist es wieder möglich, seine Widersacher durch das Level-Terrain zu prügeln und sich so alles in der Kampfarena zu Nutze machen zu können. Einziger Kritikpunkt: Diese Prügelei kommt für meinen Geschmack etwas zu blutarm daher. Ich würde gern mal sehen, was passiert, wenn Superhelden Finish-Him-Moves anweden.

Injustice 2 ist ein enorm umfangreiches Spiel geworden, sowohl im Vergleich mit anderen Beat ’em Ups als auch mit anderen Genres. Die Story ist mit vielen Twists und Easter Eggs gespickt und am Ende gibt es noch eine Entscheidung, auf welche Seite man sich stellen will. Tägliche Herausforderungen gibt es ebenfalls. Diese sollte man abschließen, wenn man die wichtigen Experience Points für den eigenen Charakter erhalten will. Dabei variiert der Schwierigkeitsgrad von sehr leicht bis bockschwer.

Auch wenn mir persönlich Superhelden im Allgemeinen nicht so wirklich zusagen (zuviel Pathos, zuviel „ich bin ein Guter“), finde ich Injustice 2 einfach genial. Es ist erfrischend zu sehen, dass Superman, das Paradebeispiel eines makellosen Helden, menschliche Taten begeht, wie etwa Rache nehmen und Feinde töten.




Mit Injustice 2 kann man sehr viel Zeit verbringen und hat am Ende immer noch das Gefühl, nicht alles gesehen zu haben. Das macht sich besonders in den Zwischensequenzen bemerkbar, denn jeder Kämpfer hat zum Beispiel eine bestimmte Zeile auf den Lippen, wenn er auf einen anderen Kämpfer trifft. Die Zeiten in denen man einen One Line für jeden Gegner hatte, sind glücklicherweise endgültig vorbei.

Injustice 2 verbindet das Superhelden-Universum mit dem klassischen Beat ’em Up Genre und einer kinoreifen Präsentation. Wir sind ganz begeistert und freuen uns schon darauf, was Warner Bros Interactive für Injustice 3 aus dem Hut zaubert.

Gut

  • Umfangreicher Storymodus
  • Intuitive und sehr gut umgesetzte Spielmechanik
  • Filmreife Inszenierung

Schlecht

  • Manche Kämpfer sind etwas overpowered
  • Einige interessante Helden wie der Punisher fehlen
9.3

Großartig

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser