Fire Emblem Fates: Herrschaft & Vermächtnis

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Fire Emblem Fates: Herrschaft & Vermächtnis
Fire Emblem Fates: Herrschaft & Vermächtnis
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Die Kombination aus Taktik, Fantasy und Nintendo 3DS ist immer ein Garant für hohe Qualität und episches Spielgefühl. Mit Fire Emblem: Fates betritt die bekannte Taktik-Reihe neue Wege und manifestiert ihren Kultstatus. Wir haben uns ausgiebig mit Fire Emblem Fates: Herrschaft und Vermächtnis auseinandergesetzt und habe die verschiedenen Blickwinkel des Titels auf uns wirken lassen.

Zu Fire Emblem selbst muss man keine Worte mehr verlieren. Das Japano-Franchise erfreut sich einer immer größer werdenden Fanbase und die Qualität der Spiele ist auf einem konstanten Allzeit-Hoch. Mit Fire Emblem: Fates betritt man Neuland, denn statt einer Kampagne gibt es hier ganze drei verschiedene Blickwinkel auf die Geschichte. Diese nennen sich „Herrschaft“, „Vermächtnis“ und „Offenbarung“. Bedeutungsschwanger und mit tatsächlichem Inhalt gefüllt statt nur mit kosmetischen Änderungen versehen. Hierbei unterscheiden sich die drei Titel nicht nur in Nuancen voneinander als vielmehr von ihren spielerischen Elementen und Ideen. Das zeigt sich auch in den daraus resultierenden Schwierigkeitsgraden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.




Der Reiz, den die Fire Emblem-Serie ausmacht, ist im neuesten Titel ebenfalls wieder zu finden. Hier kann man mit einer kleinen aber feinen Truppe gegen eine Übermacht bestehen die scheinbar unbesiegbar erscheint. Dass Taktik und eine gewisse vorausschauende Logik der Schlüssel zum Erfolg sind, sollte nicht erst seit dem Film 300 offensichtlich sein. In den Kämpfen gilt es, sich eine schlagkräftige Armee zusammenzustellen, die in sich geschlossen funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk. Hierbei sei zu erwähnen, dass „Herrschaft“ hier ganz klar die Nase vorne hat. Diese Spielvariante ist weitaus schwerer und wartet mit ein paar kleinen Gemeinheiten auf, die ein Fest für Taktiker sind. Besonders im klassischen Schwierigkeitsgrad, bei dem einmal gestorbene Figuren permanent aus dem Spiel ausscheiden. Man muss hier jede Facette im Auge behalten. Das Micromanagement setzt sich also auf dem Schlachtfeld fort. Eine gewisse Grundkenntnis in der taktischen Kriegsführung ist von großem Vorteil. Ein konkretes Beispiel: Truppen sollten mit Bedacht beieinander platziert werden, damit diese eine Symbiose eingehen können. Zum Beispiel kann man Heiler hinter Nahkämpfer stellen. Dadurch profitiert der Nahkämpfer vom Heilungssupport und der Heiler hat ein kämpfendes Schutzschild vor sich. Entscheidet man sich allerdings dafür den Heiler nach vorne zu stellen, darf man sich nicht wundern, wenn die gesamte Armee in einem Augenblick zerstört wird. Alleine dieses taktische Kalkül, welches über Sieg oder Niederlage entscheidet ist ein Grund dafür, warum Fire Emblem bis heute einen enormen Kultstatus innehat.

fire emblem fates scren 3Verschiedene Kämpfe fordern auch verschiedene taktische Möglichkeiten. Große Feinde haben kein Problem damit, Einzelkämpfer einen nach dem anderen auseinander zu nehmen. Hier sollte man dann einzelne Einheiten mit anderen kombinieren um sich die daraus resultierenden positiven Effekte zu Nutze machen zu können. Es wäre doch ärgerlich, wenn ein lieb gewonnener Charakter durch eine Unachtsamkeit für immer aus dem Spiel ausscheiden müsste. Je öfter ein bestimmtes Team in Aktion tritt, desto besser werden die Teamfähigkeiten. Sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung sind dann Doppelattacken möglich. Diese können das Zünglein an der Waage sein, wenn es um Leben oder Tod geht.

fire emblem fates screen 5Erstaunlicherweise ist „Herrschaft“ hier das Vorzeigebeispiel. Die verschiedenen Kämpfe sind in ihrer Natur nämlich sehr dynamisch und variabel in ihren Kampfparametern. Man muss sich hier dem Feind anpassen und ist so gezwungen, die Taktiken jedes Mal zu ändern. Das sorgt für einen enorm guten Spielfluss, da man als Spieler somit auch außerhalb des Spiels überlegen muss, was jetzt eine sinnvolle Möglichkeit darstellt und welchen Weg man nicht einschlagen sollte. Kombiniert man das mit dem Perma-Death Schwierigkeitsgrad, kommt man nicht umher, sich mit Schreibblock und Stift an den Tisch zu setzen und mögliche Situationen zu proben.

Nach circa sechs Missionen ist es an der Zeit, die erste schwierige Entscheidung zu treffen; nämlich aus Sicht welcher Seite man die Geschichte erleben will. Zur Wahl stehen Nohr oder Hoshido, welche „Herrschaft“ und „Vermächtnis“ entsprechen. Dabei sollte man berücksichtigen, dass eine reguläre Kampagne locker 40 Stunden Spielzeit durchbrechen kann. Was grob geschätzt bei einem kompletten Durchspielen knapp 100 Stunden Spielzeit entspricht, sofern man „Offenbarung“ dazu zählt. Für ein Nintendo 3DS-Spiel ist dies ein beachtlicher Spielumfang.

fire emblem fates screen 2Das Spielinterface ist angenehm intuitiv gestaltet. Der Bewegungsradius der einzelnen Einheiten wird mit blauen und roten Quadraten dargestellt. Diese zeigen den Bewegungsradius bei Feinden und den eigenen Figuren. So weiß man immer, bis zu welchem Quadrat man eine Figur bewegen kann, bevor sie zum Beispiel in einem feindlichen Pfeilhagel vernichtet wird. Die Waffenstärke und die Erfolgsaussicht bei einem Kampf wird durch die Farben rot blau und grün dargestellt, wobei jede Farbe eine andere Farbe besiegt. Zum Beispiel Axt spaltet Dolch und Pfeil besiegt Kampfhammer.

fire emblem fates screen 1Ein wichtiges Element sind die lebendigen Maps, die taktische Vor- und Nachteile bieten können. Wälder verstärken zum Beispiel die Defensive und machen es den Gegnern schwerer, Einheiten zu vernichten. Auf der anderen Seite kann eine Figur, die auf freier Fläche steht, von einem schwächeren Kämpfer auf einer Anhöhe bequem ausgeschaltet werden. Hat man bestimmte Figuren auf das Masterlevel gebracht, gilt es auch hier, taktisch klug zu agieren und die Siegel nicht sinnlos zu vergeuden. Charaktere die ein Siegel erhalten bekommen dadurch erweiterte Spezialfähigkeiten.

Fire Emblem Fates ist in fast allen Bereichen nicht nur enorm umfangreich, sondern auch ein taktisches Juwel, welches es kein zweites Mal gibt.

Gut

  • Enormer Spielumfang
  • Grafische Präsentation ist top
  • Großartige Story mit vielen Wendungen und Entscheidungen
  • Individuelle Heldengestaltung
  • Micromanagement macht süchtig

Schlecht

  • Kann man nicht mal eben zwischendurch spielen
  • Gegner sind teilweise fast übermenschlich
9.4

Großartig

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser