Syndicate

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Syndicate
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Die Einleitung
In der Zukunft des Jahres 2069 haben Staaten ausgedient. Firmen (Syndikate) übernehmen die Kontrolle über das Weltgeschehen. Die Weltbevölkerung verdoppelt und teilt sich in zwei Schichten. Ein Drittel der Bevölkerung ist mit einem Chip versehen und arbeitet für eines der Syndiakte. Die restlichen zwei Drittel sind Ausgestossene, welche in Slums wohnen und keine Gnade von Seiten der Syndiakte erwarten müssen. Jedes Syndikat hat zudem ihre eigenen Agenten. Der Spieler übernimmt die Rolle eines dieser hochgezüchteten Killermaschinen, mit dem Ziel dem Syndikat zu dienen. Als Agent Kilo erwacht man als neuester Schrei der Technik mit einem nagelneuen DART6 Chip im Kopf. Dieser ermöglicht es uns die meisten Chips der anderen zu hacken und ausser gefecht zu setzen. Somit werden iwr als Killermaschine auf feindliche Syndikate gehetzt.

Das Gameplay
Was als erstes aufällt sind die vielen vielen HUD Einblendungen die sich in das Sichtfeld projezieren, sobald man sich einigen Gegenständen in der Umgebung nähert. Das spielt dabei keine Rolle, ob es eine Zeitung, ein Kaffeebecher oder eine Mülltonne ist. Alles wird mit einer Einblendung versehen, die sich aber wieder ausblendet, sobald wir näher rangehen. Das kann am anfang besonders nervig sein und führt oft zu Verwirrung, da man nciht weiss, mit welchen Elementen man interagieren kann.
Dazu kommt noch die wirklich gute Grafik des Spiels. Besonders die Licht- und Schatteneffekte kommen gut rüber, auch wenn man oft das Gefühl hat sich in einem Solarium aufzuhalten, da einige Lichteffekte so dermaßen überstrahlend sind, das sie fast blenden, nur um davon abzulenken, dass einige Texturen einfach nur hässlich sind und die Gesichter der Charaktere einfach nur leblos wirken.

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Zum Glück ist das alles nur Nebensache, denn in Syndicate wird geballert, und das nicht zu knapp. Und eigentlich wird hier nur geballert. Und das muss man auch, möglichst viel und schnell hintereinander, denn damit erzeugen wir Adrenalin, das wir in nutzbare Energie umwandeln können um unsere Geheimwaffe einzusetzen. Den DART6 Chip!
Dieser erlaubt es uns nämlich feindliche Einheiten zu hacken. So haben wir die Wahl aus drei verschiedenen Variationen, die jedoch auch unterschiedlich viel Energie kosten und sich auch erst wieder aufladen müssen.
Nummer Eins lässt die Waffe des Feindes kurzzeitig unbruachbar machen, somit haben wir die Gelegenheit zu einem Nahkampf oder einfach nur einem Blattschuss! Nummer Zwei lässt den Feindlichen Soldaten „Suizid“ begehen und wenn dieser in der Masse beschliesst seinen explodieren zu lassen, dann reisst er auch gleich noch ein paar Kameraden mit in den Tod. Und zu guter letzt haben wir noch die Option, einen der Feinde für Uns kämpfen zu lassen und nach erfolgreicher Ballerei begeht diese arme Seele dann auch Selbstmord.

Solche Fähigkeiten sind auch mitunter zwingend notwendig, denn allzu oft stehen wir vor richtig knackigen Gegenern, die eine Energieschild tragen undoder sogar eine schwwere Panzerung. Beides in Kombination ist überaus haarig für uns. Denn solche Kontrahenten müssen wir erstmal bis zu einem gewissen Grad bearbeiten, bis wir die Möglichkeit haben die Schilde oder die Panzerung zu hacken, denn sonst bleibt dieser Unverwandbar. An solchen Stellen kann man schon diverse Magazine verschiessen.
Und da das Deckungssystem einfach nur schlecht funktioniert, bleibt oft nur das stumpfe verstecken hinter Objekten. Es sei denn, man ist im Besitz einer Minigun, dann kann man auch mal getrost auf die Belegschaft draufhalten, denn dieser Feuersalve widersteht absolut gar nichts und lässt die Reihen der Feinde oft zerteilt am Boden liegen…

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Das klingt brutal? Nun Syndicate geizt nicht mit übertriebener Gewaltdarstellung, was wohl auch der Grund ist, warum es nicht in deutschen Regalen zu finden ist. Die FSK fand das nämlich gar nicht komisch.
Ein gutes Beispiel dürfte unser Partner-Agent gewesen sein, der in einer Mission kurzzeitig unseren Begleiter mimt. In einer Art Metro fängt er plötzlich an wahllos alle Passanten zu erschiessen. Und das ohne Grund!
Allerdings ist Unser spielbarer Agent „Kilo“ auch nicht wirklich besser. Ein Gewissen hat er nicht. Reden mag er auch nicht wirklich. Und seine Loyalität schwankt auch exrem. Einen Charakter sucht man hier vergebens. Dieser bleibt wie so vieles im Spiel einfach unausgereift und halbherzig dahingeplätschert.

Zumindest bei den Waffen hat man sich ein paar Gedanken gemacht. Eine Option des Sturmgewehrd erlaubt es und einen Feind zu markieren und somit alle nachfolgenden Projektile ohne grosses zielen treffen zu lassen, zumindest solang der Feind nciht in hinter Deckiung ist. Beim Raketenwerfer hat man die nützliche Option gleich drei Feinde einzuloggen um sie mit Zielsuchraketen zu beschießen. Doch leider erhält diese Waffe nur in einem der schlauchigen Levelabschnitte und muss diese zudem auch noch zwingend wieder abgeben. Sehr enttäuschend! Als Gimmick beherrscht Agent „Kilo“ noch eine sogenannte DART-Sicht. In diese verlangsamt man die Zeit und kann zb. Gegner hinter Wänden sichtbar machen. Leider verbraucht diese Sicht Energie, die sich aber automatisch auflädt.

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Taktik, Bosse und Rätsel
Zur Taktik kann man sich sehr kurzfassen. Ballern, nachladen und draufhalten. Sobald die Energie aufgefrischt ist, sollte man sich der nächsten Gruppe mit diversen Hacks behelfen, denn die KI mag zwar recht plump reagieren, aber aufgrund der schieren Anzahl der Feinde und der auch recht häufig auftretenden zwischenbosse, sollte man keinen Kamikaze Akt versuchen.
Bei den Bossen ist allerdings auch recht tote Hose angesagt. Ausreichend Munition und jede Menge Hacks des Gegners führen zum Sieg. Bei einem der Bosse müssen wir lediglich seine abgefeuerten Raketen per Hack umprogramieren, um sie so auf Ihn zurückzuwerfen. Einzig der Finale Bosskampf wirkt recht überladen, wie so oft. Etwas Mager!
Rätsel habe ich im ganzen Spiel vermisst. Es gab meiner Meinung nach nur eine einzige Stelle im Spiel in der man, per Hack, einen Stromkreis umleiten musste. Absolute Schande!

Die Atmosphäre
Das Jahr 2069 lässt mich genauso kalt wie die Konzernführung. Die Menschen die in den Slums leben scheinen mir nciht wirklich allzu unterdrückt zu sein. Und alles in allem wirkt die begehbare Spielwelt nicht sehr überzeugend auf mich. Die Zwischensequenzen sind allesamt steril gehalten In der ganzen Story wird nur wenig erzählt und noch weniger Emotionen gezeigt.
Man mag sich nciht so recht mit dem Agenten identifizieren und auch seine Handlungsweise bleibt ein Rätsel. Zumal er kurz vor dem letzten Level einfach die Seiten wechselt, als sei es Ihm völlig egal. Das ist echt traurig!

Der Multiplayer
Der 4 Spieler Co-Op Multiplayer Part spielt sich in insgesamt 9 Missionen ab, die neben der Hauptstory erzählt werden. Sofern man ein gutes Team zusammenkratzt, das sich auch gut abspricht, sollte das ganze kein grosses Thema werden. Ansonsten droht nämlich das schnelle aus im Angesicht der Gegnerhorden. Allerdings kann der Multiplayer nicht auf lange Sicht fesseln und so ist schnell die Luft raus.

Von Carsten Meyer

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser