Battleborn

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Battleborn
Battleborn
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Borderlands meets MOBA = BADASS. Wir haben uns Battleborn, den neuen Kracher der Borderlands-Macher, zu Gemüte geführt und sind in First Person Welten in stylisher MOBA Atmosphäre eingetaucht.

Eines kann ich gleich vorweg stellen: MOBA Titel waren für mich bis dato eher eine Art leises Rauschen im Hintergrund und thematisch nichts, was mich wirklich anspricht. Zum Glück gibt es aber mit 2K Games einen Publisher des Vertrauens, der mein mangelndes Interesse für MOBA zu einem kleinen Hypegefühl werden lässt. Mit Gearbox Software hat man ebenfalls einen Entwickler am Start, der auf eine Reihe an hochkarätigen Titeln zurückblicken lässt. Zum anderen ist es auch mal erfrischend, einen Shooter zu spielen, der erwachsen und hip erscheint, dabei aber ab 12 Jahren freigegeben ist.

Battleborn screen 2Battleborn hat sehr viel mit dem Gameplay eines Borderlands gemeinsam, rasante Coop Action ohne Leerlauf und dazu ein spacig – utopisches Setting. Dabei ist die Story nicht der obligatorische „Lasst uns das Universum retten“ – Standard, den man sonst häufig antrifft. Vielmehr geht es um ein Rennen zum allerletzen bewohnbaren Planeten der gesamten Galaxy namens Solus. Nachdem sich sämtliche Völker bekriegt haben, bleiben am Ende nur noch fünf Fraktionen übrig, die – statt sich zu bekämpfen – nun ihre Rettung in der Kooperation sehen. Denn auch dieser Stern ist dem Untergang geweiht, sofern man keine schnelle Lösung für das Problem findet. Für mich hat diese Atmosphäre einen gewissen Galxy Rangers Touch, denn die letzte Bastion des Universums wartet darauf, gerettet zu werden.




Ein wichtiger Aspekt, der in Borderlands für Bestwertungen gesorgt hat, ist die einzigartige Open World Atmosphäre, welche in eine sich selbst entfaltende Story gebettet wurde. Battleborn setzt auf ein ähnliches Konzept in Sachen Storytelling. So gibt es im direkten Vergleich zu MOBA Only Titeln eine Geschichte, die Wendungen aufweist und den einzelnen Charakteren und deren Fraktionen einen gewissen Tiefgang erlaubt. Die Story spielt sich in Acht Teilen ab und kann mit einer Spielzeit von knapp 12 Stunden aufwarten. Für sich betrachtet ist die Länge schon recht ordentlich, da man auch durchgehend unterhalten wird und Leerlaufpassagen so gut wie garnicht vorkommen – Setting sei dank. Die acht Abschnitte können auch mehrmals gespielt werden, was bessere Ausrüstung zur Folge hat und einen hohen Wiederspielwert garantiert. Schliesslich ist das Spielerlebnis auch immer von der eigenen Gruppe, bzw deren Dynamik, abhängig. Der Hardcore Modus sei hier besonders erwähnt, da dieser einiges von dem Team abverlangt und die Spreu vom Weizen trennt.

Battleborn screen 3Richtig lebendig wird Battleborn durch seine verschiedenen Charaktere, die sich wirklich voneinander unterscheiden, während man in anderen Titeln oft nur eine andere Skintextur als neuen Charakter verkaufen will. Das Spiel lebt durch die Interaktion und die kleinen Sticheleien unter den Helden des Spiels. Selbst innerhalb der einzelnen Fraktionen sind die Dialoge bissig, ironisch und passend zur Situation. Die verschiedenen Kämpferklassen spielen sich diesbezüglich auch sehr gut. Selbst als Medic, eine oftmals verhasste Charakterklasse, hat man Spaß im Spiel und muss sich vor einem Sniper oder Assaultkämpfer nicht verstecken; gut gelungenes Balancing zwischen den Klassen also.

Wie in einem MOBA üblich, startet man als blutiger Anfänger auf Level 1 und muss sich im Laufe des Spiels immer weiter aufleveln, um besseres Equipment zu erhalten oder die eigenen Stats zu verbessern. In Battleborn gestaltet sich dieses Grinding sehr fair und verschlingt nicht so viel Zeit wie bei Endlos MOBAs. Dabei sollte man aber erwähnen, dass der Erfolg sehr stark vom Teamwork abhängt. Zu Beginn – sofern man mit Neulingen spielt – kann es durchaus zu Fehlentscheidungen kommen, die den Fortschritt gefährden. Insgesamt können bis zu fünf menschliche Spieler in einem Team sein, was einen nicht zu unterschätzenden Koordinationsaufwand bedeutet, der aber unglaublich viel Spaß macht. Kleiner Tipp von uns: zu Beginn sollte man in der Lobby die Rollen klar verteilen und Aufgaben benennen; zum Beispiel, dass der Medic ohne Anfrage automatisch heilt, sobald ein Spieler im kritischen Bereich ist.

Battleborn Screen 1Missionen gestalten sich auch auf Normal oder Easy als kleine Herausforderungen. Ebenso geht es in den 5vs5 Multiplayer – Matches gnadenlos zur Sache. Ähnlich wie in MOBA Spielen gilt es, so wenig wie möglich das Zeitliche zu segnen und nebenbei dem gegnerischen Team schnell auf die Pelle zu rücken. Je öfter man stirbt und sich ein Match dem Ende zuneigt, desto länger dauert es bis man respawned. Sind im eigenen Team alle Spieler schon oft gestorben, fühlt es sich an wie ein Fussball Spiel, bei dem mehr als die Hälfte der Spieler aufgrund einer roten Karte fehlt – Adrenalin und Angstschweiss inklusive. In diesen Endphasen muss man sehr effektiv und schnell agieren, da einem die gegnerischen Teams nichts schenken. Für diejenigen, die wie ich in Multiplayer Sessions selten den Rang des MVP (Most Valued Player) erhalten, bietet sich der Kampf gegen Bots an.

Battleborn ist ein transparenter, schneller und taktisch versierter MOBA Titel ohne Microtransactions. Mit vier guten Freunden am Start könnte sich der Titel von Gearbox Software zu einem langfristigen Franchise etablieren.

Gut

  • Individuelle Helden und Fraktionen
  • Keine Microtransactions
  • Setting macht ordentlich was her
  • Hoher Wiederspielwert

Schlecht

  • Bunte Darstellung nicht jedermanns Sache
  • Story hätte ruhig etwas länger sein können
  • Erfolg hängt sehr stark von einem guten Team ab
8.7

Sehr gut

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser