007: Legends

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007: Legends
007: Legends
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Man merkt anhand der letzten Reviews, dass unsere Redaktion momentan den Chef Redakteur etwas piesacken muss. Während mit Sleeping Dogs oder Super Meat Boy Hochkaräter besprochen wurde, muss ich mich nun zum zweiten Mal von meinem XCOM Thron bewegen (ich glaube man nimmt es mir immer noch krumm, dieses Spiel zur Chefsache erklärt zu haben) und darf mir die zweite Gurke im Oktober geben. Der Name : 007 Legends.

007: Legends

Daniel Craig durchlebt die Legende

Der Name James Bond, besser bekannt als 007 ist schon lange keine Unbekannte Konstante in der wunderbaren Welt der Videospiele. Zwar waren die meisten Versoftungen eher mittelmäßig bis banal, aber dennoch wurde mit Goldeneye 64 die Meßlatte für die damalige Zeit erstaunlich weit nach oben gesetzt. Nun kommt mit 007 Legends aus dem Hause Activision eine Art Best of Compilation der sogenannten „Most Memorable Bond Moments“. Dieses Mal aber ohne Moore, Connery und Dalton, dafr mit digitalisiertem Daniel Craig. Vielleicht eine kurze Anekdote, ich bin scheinbar einer von wenigen Leuten die Daniel Craig als Bond und Schauspieler per se ganz in Ordnung finden. Im Freundeskreis nur Kopfschütteln. Naja zurück zu 007 Legends.

In insgesamt fünf Bond Abenteuer dürfen wir Craig nun begleiten und nochmals in den „Genuß“ kommen, cineastische Highlights wie Auric Goldfingers Fort Knox Assault zu reinterpretieren. Reinterpretation ist hier zugleich der rote Faden und die Geißel des Spiels. Denn statt Retro Flair gibt es hier die obligatorischen neuen Bond Gadgets als Hilfsmittel. Keine Little Nelly, sondern die Cyber Uhr mit GPS und sonstigem Schnick Schnack. Warum sich diese Geschichten so abspielen, verraten wir mal nicht, da dies das letzte Fünkchen Überraschung zerstören würde. Nur soviel vielleicht, die Handlung des Spiels wirkt wie das Abziehbild bekannter 80er/ frühe 90er Serien, in denen sich der Held in einem Koma befindet und wirre Träume schiebt. Ach Mist jetzt habe ich ja doch mehr oder weniger gespoilert.

007: Legends

60 Euro einmal für die Toilette bitte

Leider gehen die einzelnen Episoden nicht ineinander über. Was eigentlich recht ungehobelt wirkt, da gerade die Bondfilme von ihren Openings leben, die die Geschichte wunderbar musikalisch untermalt an den Zuschauer führen. Würde es sich hier nicht rein thematisch um ein komplettes Bond Vehikel handeln, würde man recht schnell dem Bild erliegen „ Was haben sich die Entwickler eigentlich dabei gedacht?“ So abgehackt wie die einzelnen Missionen ihre traurige Präsenz zeigen, ist der geneigte Spieler auch durch das Spiel gerusht. Trauriger Rekord für mich sind 4 Stunden und 48 Minuten. Wir reden hier von einem lizensierten Vollpreisspiel und nicht von einem Arcade Spiel. Selbst Goldeneye 64 hat damals weitaus mehr Zeit in Anspruch genommen. Aber wir wollen ja im Hier und Jetzt bleiben.

Das Spielprinzip ist nunja ein Shooter von der Stange. Wir haben doofe Gegner, einen omnipräsenten Bond, Waffen und irgendwie doch immer das Gefühl hier läuft was schief. Man hat die Möglichkeit Missionen auf zwei Arten zu lösen. Einmal mit purer Waffengewalt und zum anderen durch Agenten Stealth. Bevor nun der Hauch Freude über Stealth aufkommt, die Ernüchterung, das könnt ihr knicken. Es funktioniert nicht da die Feinde zwar dumm wie 2 Meter Feldweg sind, aber komischerweise den 12ten Sinn dafür entwickelt haben, wenn ihr einen auf Secret Agent machen wollt. Denn dann scheint es als haben besagte Pappkameraden Lux Ohren, Adleraugen und einen Blick in die Zukunft. Der gerade dadurch charakterisiert wird, dass man Bond wohl schon aus 23 Kilometern gegen den Wind sehen kann und mal eben mit der Uzi in die ungefähre Richtung ballert und unserem werten Herrn Craig ein drittes Loch in den Kopf zaubert.

007: Legends

Wenn man sich heutige Bond Filme aus den 60ern ansieht, schüttelt man gerne den Kopf und denkt sich „Man war die Tricktechnik damals billig“. Das mag durchaus sein, nur sollten ir vielleicht etwas von unserem hohen Roß heruntersteigen, denn 007 Legends ist ebenfalls ein sehr, diplomatisch ausgedrückt, grafisch gehandicaptes Spiel. Texturen die aussehen wie zu Omas Zeiten, Bosse die so leblos wirken wie die frühen Virtual Reality Ausflüge eines Lawnmower Man. Als einziges positives Beispiel für halbwegs gelungene Atmosphäre sei die Goldfinger Sequenz erwähnt. Dann ist aber auch schon Schluß mit der Harmonie.

007 Legends ist einer der Titel an den ich einige Erwartungen hatte, keine Goldeneye 64 Erwartungen, vielmehr einen Shooter der durch Gimmicks auffällt und vielleicht trotz Ballern ohne Sinn und Verstand ein kleines bisschen Bond Flair auf die Mattscheibe zaubert. Gerade wenn man sich ansieht, welche cineastischen Bond Momente hier Pate standen. Somit beenden wir diesen Ausflug in die wunderbare Welt des Vergessens und widmen uns wieder erfreulichen Spielen……Wie ich soll ein Wimmelbildspiel…..Aber ich…..Ja ok seufz ich machs ja schon.

Gut

  • Goldfinger Episode

Schlecht

  • Das meiste abgesehen von der Goldfinger Episode
3

Mies

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser