The Walking Dead: Season Two – Episode Two: ‚A House Divided

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The Walking Dead: Season Two – Episode Two: ‚A House Divided
The Walking Dead: Season Two – Episode Two: ‚A House Divided

Für wen sollen wir uns nur entscheiden? Dem uns meist freundlich gesinnten, jedoch schon etwas angeschlagenem alten Mann oder eilen wir seinem jungen Neffen, der mit sich und der Welt im Zwiespalt steht, zu Hilfe? Je nachdem, wie unsere Wahl am Ende aussieht, keiner der beiden scheint damit sehr glücklich. Und auch ich kann mich nur schwer mit meiner Entscheidung arangieren. Doch das Spiel, wie auch das echte Leben, gehen weiter und wir müssen uns zunächst damit abfinden. Einen Luxus hat das Spiel vor der Realität jedoch, denn in The Walking Dead wir haben die Möglichkeit, die Zeit zurück zu spulen und unsere Taten rückgängig zu machen. Richtig ungeschehen machen wir jedoch nichts, sondern betreiben eher Schadensbegrenzung, denn aus meiner Sicht sind gewisse Events vorherbestimmt und nur unbedeutsame Story-Elemente können verändert werden. Die wirklich schwierigen Entscheidungen laufen immer wieder auf dasselbe Resultat hinaus.

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Wie dem auch sein, früher oder später schafft es Clementine zurück zum sicheren Loft, wo die anderen bereits voller Sorge auf sie und ihre Wegbegleiter warten. Da Clementine als einzige zurück kommt, machen sich alle anderen auf die Suche nach den Vermissten. Die Sicherheit im ruhigen Loft währt nicht lange, denn ein fremder Mann verschafft sich Zutritt. Er kennt die neue Gruppe, die Clementine aufgenommen hat und schürt ins uns und dem Mädchen Misstrauen gegenüber beiden Parteien. Der Fremde Mann, der ungefragt ins Haus platz, sorgt für Angst und Abneigung, während sich das aufgebaute Vertrauen der neuen Gruppe gegenüber mit Zweifeln bezüglich ihrer Heimlichtuerei mischt. Wem können wir trauen und wem nicht?

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Wie immer Spielen die Entscheidungen eine große Rolle im Spiel. Welchen Weg gehe ich, welche Aussage treffe ich, wem komme ich zu Hilfe. Nicht selten spielt der erste Eindruck eine große Rolle. Schon mehr als einmal stellte uns The Walking Dead vor die Wahl, zwischen zwei Personen zu entscheiden. Meist machte es für mich den Anschein, als könnte man vielleicht beide retten, wenn man schnell genug agiert oder der „richtigen“ Person zuerst hilft. Doch am Ende kristallisierte sich schnell heraus, dass wir leider nicht Superman sind und so schnell und geistesgegenwärtig wir auch handeln, einer bleibt immer auf der Strecke. Mittlerweile die Blauäugigkeit verloren, glaube ich kaum mehr daran, das aus solch einer Situation alle Beteiligten heil heraus kommen. So macht sich schnell ein Gefühl der Machtlosigkeit breit. Zum einen sind solche Momente sehr unangenehm, zum anderen gilt aber auch ein großer Respekt den Entwicklern gegenüber, so etwas über ein Spiel vermitteln zu können.

Der Zustand der Hin- und Hergerissenheit vom Ende der letzten Episode zieht sich auch über einen Großteil der zweiten Episode. Trotz oder vielleicht auch wegen der großen, nach Fleisch schmachtenden, Bedrohung geraten die Mitmenschen mehr als einmal aneinander und Clementine steht zwischen den Stühlen. Obwohl sie eigentlich noch ein junges Mädchen ist, agiert sie sehr erwachsen und wird in schwierigen Situationen um Rat gefragt. Nicht selten überfordert von der Situation, bleibt wie so oft ein bitterer Nachgeschmack zurück, ob wir nicht lieber etwas anderes vorschlagen oder uns ganz heraus halten sollten.

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Einen Lichtblick gibt es jedoch. In dem Nachspann von Episode eins wurde bereits angekündigt, dass Clementine auf eine Person aus ihrer Vergangenheit trifft. Um wen es sich handelt, lass ich einmal außen vor. Aber ich muss zugegeben, damit hatte ich nicht gerechnet. Eine gelungene Überraschung und dank Clementines Verbindungen hat ihre Gruppe nach fünf Tagen Fußmarsch endlich wieder ein Dach über dem Kopf.
Der Cliffhanger in Episode 2 ist meiner Meinung nach nicht so gravierend, wie in Ep 1. Nichtsdestotrotz ist er spannend genug, um den Release der nächsten Episode herbeizusehnen.




Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser