Roundabout (Xbox One)

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Roundabout (Xbox One)
Roundabout (Xbox One)

In dem Spiel von No Goblin dreht sich (no pun intended) alles um den alltäglichen Wahnsinn in Form von Full Motion Video Sequenzen mit Menschen die irgendwie faszinierend sind sowie gleichzeitig fahrend und drehend Rätsel lösen. Diese Aspekte werden mit einem sehr kurzweiligen Spiel verquirlt und fertig ist der bekloppte Titel Roundabout.

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Wir schreiben das Jahr 1977, Disco ist noch nicht ganz dem Tode geweiht, liegt aber in den letzten Zügen. Die Welt sieht aus wie ein fieser Porno, nebst Oberlippenbärten und Klamotten die an ein geschlachtete Sofa aus Omas Erbnachlass erinnern. In dieser Zeit spielt man die weibliche Limousinenfahrerin Georgio Manos, die als Koryphäe gilt, wenn es um die Personenbeförderung in einer sich drehenden Limousine geht. Auch wenn Georgio scheinbar nur einen Gesichtsausdruck kennt, den Blick nach hinten zum Fahrgast, ist besagte rothaarige Dame irgendwie interessant.

Ebenfalls bemerkenswert sind die Fahrgäste, die man im Laufe des Spiels zu ihren Zielen kutschieren muss. Sei es ein schwedischer Tourist oder eine Vogelaktivistin die plötzlich von einem verlangt, die anderen Vogelschützer zu überrollen. Dabei trifft man diese Fahrgäste mehrmals im Spielverlauf. Bei jedem Treffen entwickelt sich deren Hintergrundgeschichte ein klein wenig weiter und oftmals kann man sich das ein oder andere grinsen nicht mehr verkneifen. Denn das Highlight dieser Backstories ist die Erzählweise.

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In absolut trashigen Zwischensequenzen mit echten Schauspielern, sorry ich meinte Laiendarstellern, dürfen diese durch Overacting ihren digitalen Counterparts Leben einhauchen. Durch die sehr knapp gehaltenen Videos wirkt dies auch nicht zu langweilig. Hier ist die Dosis genau richtig gesetzt.

Schwierig wird es allerdings beim Spiel selber. Hier ist learning through failing angesagt. Die Limousine selber rotiert konstant um die eigene Achse. Das Problem ist, dass man dabei nur lenken und die Drehung eventuell noch beschleunigen kann. Diese Mechanismen gilt es zu perfektionieren, um an Hindernissen, wie parkenden Autos oder Strassenblockaden sicher vorbeizukommen. Nach ein paar Remplern fliegt die Limousine in einem Feuerball in die Luft. Wie im richtigen Leben, nicht wahr? Passanten die durch die Gegend wieseln, dürfen aber grundsätzlich überfahren werden, denn sie stellen nur softe Hindernisse dar, die nicht einmal einen Kratzer in den Lack treiben.

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Selbst mit erweiterbaren Aktionen wie einem Sprungmodus, wird das Spiel dadurch nicht unbedingt einfacher. Da die Hauptstory in knapp 2 Stunden abgeschlossen ist, sofern man sich Zeit lässt, liegt der Wiederspielwert im erreichen von Bestzeiten oder dem erfüllen der sekundären Parameter. Wer sich unter dem Spielprinzip nicht sonderlich viel vorstellen kann, sollte sich bei Youtube Videos zu Kuru Kuru Kururin ansehen. Das ist das Spielprinzip, nur mit einem Holzstäbchen anstelle einer Limousine.




Roundabout ist ein kurzweiliges verrücktes Spiel, dass durch seinen Trashfaktor den Spieler für sich gewinnen kann. Allerdings steht die sehr kurze Spieldauer hier in einem direkten Gegensatz.

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser