Dungeon Hunter – Alliance

Game Reviews Last Gen (PS3, Xbox 360, Wii U)
Dungeon Hunter – Alliance
Dungeon Hunter – Alliance

Heiltränke, Gold und Orks. Das sind meistens zu Zutaten für einen gepflegten Dungeon Crawler im Sinne eines Diablo. Gameloft hat es sich nicht nehmen lassen, ihre mittlerweile schon für iPhone zum Kult avancierten Dungeon Hunter Serie, für das PSN zu veröffentlichen. Was im kleinen Rahmen funktioniert, sollte ja auch im Großen Stil mit den Massen kompatibel sein.

Dungeon Hunter: Alliance startet recht simpel und präzise mit der Auswahl unter drei verschiedenen Gewölbe Heroen. Dabei sind ein Magier, ein mehr oder weniger Barbar und der von allen geliebte Allround Charakter. Leider wurde nicht an nerdige Spieler wie mich gedacht, die sehr viel Wert darauf legen, in Spielen hauptsächlich weibliche Charaktere zu vekörpern. Danach geht es auch schon ab in die tiefen Gewölbe und uns wird in Form eines Tutorials die Spielweise bei Dungeon Hunter erläutert. So hackt man sich mit X-Taste durch die endlosen Horden der garstigen Kellerbewohner, die sogar in einem netten Blutschwall ihre Körper auf dem Boden verteilen. Organische Teppiche waren nie schöner. Mit der rechten Schultertaste interagiert man zum Beispiel mit Charakteren oder aber man benutzt die Gegenstände in den Level, wie zum Beispiel Zugbrücken oder einen Schrein an dem man Heiltränke kaufen kann. Ein sehr einprägsames Controller Schema, welches wohl glücklicherweise niemanden überfordern dürfte.

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Die Gegnertypen entsprechen dem klassischen Bild, welches Dungeons and Dragons Spieler von einer mittelalterlichen Fantasy Welt haben. Orks, Trolle und allerlei Kellergetier sorgen für rote Böden und klingende Schwerter. Auf dem Streifzug durch die Katakomben ist man allerdings nicht gänzlich als Solist im Knabenchor unterwegs, sondern darf sich der Hilfe einer kleinen Fee erfreuen, die all paar Minuten als Last Resort benutzt werden kann. Denn sollte es mal etwas arg kritisch werden an der Katakombenfront, sorgt ein schöner kleiner Blitzhagel unter den Gegnern nicht nur für elektrisierende Gedanken, sondern auch für dezimierte Reihen. Allerdings kann man diese Art des feigen Auswegs nicht permanent benutzen, da es eine gewisse Zeit braucht, bis unsere kleine Tinkerbell wieder genug Feen Energie besitzt um eine weitere Attacke zu starten. Gerade bei den bildschirmfüllenden Endgegnern sollte man sich dann nicht auf derlei Spirenzchen verlassen, denn hier hilft nur noch Brute Force um diese massiven Bosse ins Nirwana zu befördern.

Vom Spielprinzip her kann Dungeon Hunter: Alliance durchaus überzeugen. Allerdings sind die Ladezeiten teilweise sehr krass, so wartet man schon mal eine geschlagene Minute, bis man vom Start Bildschirm ins aktuelle Spielgeschehen kann. Von der Storyseite muss man leider Einschnitte in Kauf nehmen, denn hier wird nicht wirklich etwas tiefsinniges geboten. Was bedauerlich ist, da das Spiel selber sehr vielversprechend anfängt. So erhält man nach dem eigenen Tod nochmals die Möglichkeit „alles richtig zu machen“. Dafür überzeugt die Spielmechanik auf ganzer Linie.

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Was ebenfalls ziemlich gut und vor allen Dingen überraschend praktikabel umgesetzt wurde, ist der Multiplayer Modus, bei dem man zu mehreren Spielern durch die Dungeons laufen kann und so einige ziemlich interessante Spielstunden verbringen kann. Hier läuft, zumindest bei mir, alles flüssig und vor allen Dingen ohne große Komplikationen. So ein bisschen passt sich das Spiel auch vom Schwierigkeitsgrad her an die Masse der Spieler an. Ist man also zu dritt zum Beispiel, sind die Gegner leicht stärker. Kann allerdings auch Einbildung gewesen sein, da man bei einem wirklich sehr gut umgesetzten Spiel häufiger mehr hinein interpretiert als man eigentlich sollte.

Dungeon Hunter: Alliance kann für einen PSN Titel, welcher auf einer iPhone App basiert, von spieltechnischer Gameplay Seite her vollends überzeugen. Dank Gameloft erhält man einen mehr als nur soliden Dungeon Crawler, der sich nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht. Allerdings muss dringend etwas an den langen Ladezeiten getan werden.

Chefredakteur mit einem Faible für Achievements. Mittlerweile Bartträger und begeisterter Science Fiction Leser